Der Made to Measure-Anzug kommt nicht von der Stange, sondern wird unter Einbeziehung von Schnittvorlagen individuell auf seinen Träger abgestimmt. Hierzulande hat sich der Begriff Maßkonfektion etabliert.
Oft wird der Made to Measure-Anzug mit dem Begriff Bespoke bzw. Maßanzug verwechselt. Bei einem Maßanzug verzichtet der Schneider gänzlich auf vorgefertigte Anzugmuster. Ein Made to Measure-Anzug wird dagegen aus bereits vorhandene Schablonen geschnitten. Der Kunde bestimmt den Stoff, wählt die Knöpfe und sucht sich die Form des Revers und die Taschen aus. Der Maßkonfektionär nimmt Maß und passt den Anzug auf die jeweiligen Bedürfnisse an. Für den perfekten Sitz wird der Made to Measure-Anzug mit Nadeln abgesteckt und die Werte für die Fertigung notiert.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Online-Shops, die ihre Made to Measure-Dienste anbieten. Aber nichts geht über einen persönlichen Besuch beim Maßkonfektionär oder Schneider. Denn am Ende kommt es auf jedes noch so kleine Detail an.
Beratung mit dem Maßkonfektionär, der mir bei der Gestaltung meines Made to Measure-Anzugs hilft und später meine Maße nimmt.
Nachdem der Außenstoff, das Innenfutter und die Knöpfe ausgesucht wurden, geht es weiter zur Wahl der bevorzugten Anzugform.
Hierzu legt mir der Maßkonfektionär ein Grundmodell an, auch Master Garment genannt. Diese grauen Anzugformen dienen lediglich als Vorlage. Bei der Anprobe bekommt man schon ein Gefühl, wie der fertige Anzug später sitzt.
Nun werden die Maße genommen und die Schnitte bestimmt. Mir gefallen Sakkos, die tailliert und etwas länger geschnitten sind. Bei den Hosen achte ich darauf, dass sie schmal und etwas kürzer geschnitten sind.
Der Anzug steht nach wenigen Wochen zum Anprobieren bereit. Änderungswünsche können noch mal vorgenommen werden. Alles soll schließlich sitzen.
Ich habe mir diesmal einen Dreiteiler ausgesucht, bestehend aus einem Sakko, einer Weste und einer Hose. Dazu kombiniere ich ein weißes Hemd, ein rotbraunes Einstecktuch, eine gleichfarbige Krawatte mit Gänsemotiv und braune Oxford-Schuhe.
Im Vergleich zum Maßanzug ist die Anfertigung eines Made to Measure-Anzugs weniger zeit- und kostenintensiv, da die meisten Zwischenschritte bis zur Fertigung wegfallen. Die voraussichtliche Lieferzeit beträgt vier bis sechs Wochen.
Wer allerdings mehr Individualisierung wünscht, der sollte zu einem vollständig von Hand gefertigten Maßanzug greifen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos.