1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

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Ob kulturell, kulinarisch oder wirtschaftlich – jüdische Geschichte und Gegenwart finden wir an zahlreichen Orten in Deutschland. Anlässlich des bundesweiten Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ haben wir das Jüdische Museum München besucht, das mit der aktuellen Ausstellung „Im Labyrinth der Zeiten“ durch 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte führt.

Seit mindestens 1700 Jahren gibt es jüdisches Leben in Deutschland. Das beweist ein Dekret Kaiser Konstantins aus dem Jahr 321, das es römischen Provinzstädten erlaubte, Juden in Ämter der Stadtverwaltung zu berufen. In München wird der Aufenthalt von Juden erstmals 1229 urkundlich erwähnt. Der in diesem Jahr genannte erste namentlich bekannte Jude in München hieß Abraham de Municha.

Bundesweit finden dieses Jahr Veranstaltungen statt, die sich mit jüdischer Kultur und Geschichte beschäftigen. Das Jüdische Museum München präsentiert die Ausstellung „Im Labyrinth der Zeiten. Mit Mordechai W. Bernstein durch 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte“. Von 1948 bis 1952 hielt sich Mordechai W. Bernstein (1905–1966) in Deutschland auf, wo er den Auftrag hatte, Dokumente und Materialien zu suchen, die während der NS-Zeit geraubt worden waren. Neben geraubtem Kulturgut fand er noch viele weitere Spuren deutsch-jüdischer Kultur.

Die Ausstellung zeigt 18 Objekte, die Mordechai W. Bernstein aufgespürt hat und stellt seinen Blick aus der Perspektive der unmittelbaren Nachkriegszeit dem heutigen gegenüber. Die Bandbreite reicht dabei von einer antiken Öllampe mit Menora über eine verbrannte Tora-Krone aus Laupheim bei Ulm bis hin zu einem Modell der im Juni 1938 zwangsweise abgebrochenen Münchner Hauptsynagoge und zeigt so die Vielfalt deutsch-jüdischer Kultur, aber auch ihren Verlust auf.

Wir haben uns mit dem Gründungsdirektor und Leiter des Jüdischen Museums München Bernhard Purin verabredet und mit ihm über die aktuelle Ausstellung, die langjährige Geschichte des Museums und die Lange Nacht der Münchner Museen gesprochen, die am 16. Oktober zwischen 18 bis 1 Uhr zum nächtlichen Streifzug durch Kunst, Kultur, Naturwissenschaften und Technik einlädt. Unter den Museen ist auch das Jüdische Museum München, das am Samstagabend mit ein paar Überraschungen aufwartet.

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Die Sonderausstellung „Im Labyrinth der Zeiten“ im Jüdischen Museum München ist bis zum 13. Februar 2022 jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu sehen.